Volker Jaekel & Gert Anklam

Pressestimmen


Poetischer Dialog der Zeiten und Töne

Saxophon trifft Orgel

Hymnisch öffnet sich der Himmel und füllt die Kirche mit dem klagend-stolzen Klang der Orgel und des Saxophons. Ein Choral auf das Leben, das Licht und die Musik ...

Die beiden Berliner Musiker Gert Anklam und Volker Jaekel mischen mittelalterliche Kompositionen, zeitgenössischen Jazz, argentinische Tangos von Astor Piazolla und eigene Werke zu einem zauberhaften Dialog der Zeiten und der Instrumente. Mal wühlt Volker Jaekel mit den Bassstimmen der Orgel in den Tiefen der Seele, über denen Gert Anklam mit dem Baritonsaxophon verspielt und frech balanciert. Mal treffen sich die Beiden in hymnischem Einklang, mal entfernen sie sich voneinander auf eigenen Wegen. Sie nutzen den gesamten Kirchenraum mit seinen vielfältigen Echo- und Hallmöglichkeiten ...

Gert Anklam entlockt der chinesischen Mundorgel Sheng fragile Töne, Volker Anklam spielt ein Portativ, eine tragbare Pfeifenorgel, nachgebaut einem Instrument aus dem 11. Jahrhundert. Die beiden zelebrieren das, was Kunst immer ist, was Leben sein soll und schön macht: Dialog und Kontemplation, andachtsvolle Versenkung und kräftigen Aufbruch, Harmonie und Meinungsstreit, wobei der Eine immer auf den Anderen angewiesen ist, Intuition und Präzision eine subtile Verbindung eingehen.

(Matthias Zwarg in der Freien Presse über ein Konzert der beiden Künstler zu den Jazztagen in Freiberg 2016)
(Foto: H. J. Maquet)


Mit Orgel und Saxophon um die Welt

Saxophon trifft Orgel

Konzert von Volker Jaekel und Gert Anklam in der Jakobikirche

Zu einem ungewöhnlichen Konzert hatte nun der Förderkreis Orgelmusik geladen und lockte damit zahlreiche Musikliebhaber in die Jakobikirche. Das Programm "Mit der Orgel um die Welt" der Musiker Volker Jaekel und Gert Anklam nahm die Zuhörer mit auf eine Musikreise durch acht Jahrhunderte. 2011 haben die beiden Berliner Musiker schon einmal in Jakobi gastiert, aber das war vor der Renovierung und dem Einbau der Sauer-Orgel. So zeigten sie sich begeistert von den klanglichen Möglichkeiten der neuen Orgel und dem sonnendurchfuteten Kirchenraum.
Sie begannen mit "Alta Trinita beata - allerheiligste Dreifaltigkeit", einem von ihnen fuür Orgel und Sopransaxophon bearbeiteten Hymnus aus dem 12. Jahrhundert. Bei der folgenden Eigenkomposition Anklams "Es taut" kam die traditionelle Mundorgel Sheng zum Einsatz. Die Sheng ist ein über 3000 Jahre altes chinesisches Musikinstrument und gilt als Vorläufer aller Harmonika-Instrumente.

Die virtuos und unglaublich akzentuiert gespielte Kirchenorgel trat in einem abwechlungsreichen Dialog mit dem klangvollen Saxophon. Und als sich Gert Anklam mit seinem Saxophon durch das Kirchenschiff bewegte, wurde einmal mehr die hervorragende Akustik der Jakobikirche vernehmbar. Beeindruckend auch seine Technik der Zirkularatmung, besonders deutlich beim Spiel auf dem Baritonsaxophon.

Mit "Art" von dem amerikanischen Jazzer Steve Lacy ging es ins Jahr 1987, zwei Tangos von Astor Piazzolla schlugen einen weiteren Bogen durch Raum und Zeit und die Adaption der "Suite Hellenique" des spanischen Saxophonisten Pedro Iturralde beendete die Klangreise.
Das Publikum war begeistert und entließ die beiden Ausnahmemusiker erst nach einer Zugabe. Dabei nahm Jaekel nicht wieder am Spieltisch Platz, sondern griff erneut zum Portativ und Anklam ließ noch einmal seine Sheng erklingen.

(Christina Tiepold, Coesfelder Allgemeine Zeitung, 10.11.2018)
(Foto: Christian Tiepold)